Das Schulzengericht auf dem Richardplatz

RIXDORF – BRITZ zur Zeit des Ministers Graf Ewald Friedrich von Hertzberg,
1753 – 1795 (Ansichtskarten zum Anlaß des 50jährigen Stadtjubiläums von Neukölln)

Das Schulzengericht auf dem Richardplatz wurde nach Beendigung des 30jährigen Krieges errichtet. Als Rixdorf Kämmereidorf der Städte Berlin und Kölln war, hatte dieses Besitztum unter anderem einem Oberjägermeister von Lüderitz, ferner dem Geheimen Rat Manitius und zuletzt seit 1760 dem Grafen Ewald Friedrich von Hertzberg gehört. Nach dem Verkaufe der Ländereien des “Lehnschulzengutes” seitens des Geheimen Rates Manitius zum Zwecke der Ansiedlung der ihres Glaubens wegen 1737 aus ihrem Vaterlande vertriebenen böhmischen Familien, hieß Haus und Hof, in dem unter dem Grafen von Hertzberg vorübergehend ein Brauereibetrieb eingerichtet war, allgemein das “Schulzengericht”. Dort berieten die Bewohner über Wohl und Wehe ihrer Gemeinde. Das Schulzengericht ist dann um 1878 wegen Baufälligkeit abgerissen worden.